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Die Hirschbirne ist eine alte und seltene Obstsorte aus der Steiermark. Sie kommt speziell noch im Naturpark Pöllauer Tal vor. Ihr Name geht nicht auf den Hirschen zurück, sondern auf den Erntezeitpunkt im Herbst (im lokalen Dialekt „Hiascht“ gesprochen).

Allgemein

Baum & Birne

Die Hirschbirne stammt vermutlich von der Schneebirne (Pyrus nivalis) ab, die in der Steiermark als ausgestorben gilt. Hirschbirnbäume können ca. 15 m hoch werden, sind also vergleichsweise große Birnbäume. Sie sind gut an die lokalen Lebensbedingungen angepasst und besonders widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Die gut haltbaren Hirschbirn-Früchte sind eher klein und gedrungen und werden etwa Mitte Oktober geerntet. Sie besitzen einen herb-süßen, wenig säuerlichen Geschmack.

 

Zahlen & Fakten

Seltener „Spätzünder“

Für Hirschbirnen braucht man Geduld. Die Bäume tragen erst nach rd. zehn Jahren erstmals Früchte, erst ab ca. 20 Jahren liefern sie vollen Ertrag – dann aber verlässlich: Ein Hirschbirnbaum kann bis zu 200 Jahre lang Früchte tragen. Und zwar jährlich zwischen 250 und 1.000 kg Birnen pro Baum.

 

Typische Kulturlandschaft

Hirschbirnbäume sind heutzutage in der Steiermark vielerorts verschwunden. Im 20. Jahrhundert dürfte ihre Zahl um gut 90 % zurückgegangen sein. Sie wurden durch Obstsorten ersetzt, die schneller Ertrag liefern. Nur auf den sanften Hügeln rund ums oststeirische Pöllau prägen Hirschbirnbäume noch das Landschaftsbild – in Streuobstwiesen oder in Baumreihen. Sie wachsen dort zwischen 350 und 800 m Seehöhe.

 

Schützen durch nützen

Im Naturpark Pöllauer Tal versucht man, die seltene Hirschbirne zu erhalten. Und zwar nicht, indem man eine „Naturschutz-Käseglocke“ über die Region stülpt, sondern über Anreize für LandwirtInnen, die Streuobstwiesen weiter zu bewirtschaften. Zum Beispiel durch die gezielte Direktvermarktung regionaler Spezialitäten, die aus der Hirschbirne hergestellt werden: Von Dörrobst („Kletzen“) über Saft, Most, Schnaps, Sekt, Essig, Marmelade bis hin zu Hirschbirnstrudel und Hirschbirnmostbraten. Sogar zum Verfeinern von Schokolade wird die Hirschbirne verwendet.

Die Vorteile:

  • Zusatzeinkommen für Bäuerinnen und Bauern, Beitrag zur nachhaltigen Regionalentwicklung
  • Anreiz zum Weiterbewirtschaften der ökologisch wertvollen Hirschbirn-Streuobstwiesen
  • Erhalt des charakteristischen, touristisch bedeutenden Kulturlandschaftsbildes
  • Beitrag zum Erhalt der Lebensmittelvielfalt

Seit 2015 ist die „Pöllauer Hirschbirne“ eine geschützte EU-Ursprungsbezeichnung.

 

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