Allgemein
Die häufigsten Kuhrassen in Österreich
Fleckvieh (= Simmentaler)
- Zweinutzungsrasse mit Milch-Schwerpunkt
- Braun-weiß gefleckt, weißer Kopf
- Mittelgroß bis groß (Kühe: 600 – 700 kg; Stiere: bis zu 1.200 kg)
- Milchleistung: rd. 6.000 – 7.000 Liter pro Jahr
- Ursprung: Berner Oberland, Schweiz
Braunvieh
- Zweinutzungsrasse mit Milch-Schwerpunkt
- Einheitlich braun bis graubraun, heller Saum ums Maul
- Mittelgroß (Kühe: ca. 700 kg)
- Milchleistung: rd. 7.000 Liter pro Jahr
- Ursprung: Vorarlberg bzw. Schweiz („Montafoner Baunvieh“)
Schwarzbunte (= Holsteiner Friesen)
- Zweinutzungsrasse mit sehr hoher Milchleistung
- schwarz-weiß gefleckt
- Eher hagerer Körperbau (Kühe: ca. 600 – 750 kg)
- Milchleistung: bis über 8.000 Liter pro Jahr
- Ursprung: USA, Kanada
Limousin
- Fleischrind mit starker Muskulatur
- Einfärbig rotbraun
- Mittelgroß bis groß (Kühe: ca. 800 kg)
- Ursprung: Limousin, Frankreich
Pinzgauer Rind
- Zweinutzungsrasse oder Fleischrasse
- Kastanienbraun (manchmal auch schwarzbraun), mit einem „umlaufenden“ weißen Streifen auf Rücken, Hinterteil und Bauch
- Robust, mit langem Rumpf (Kühe: ca. 670 kg)
- Milchleistung: ca. 5.500 Liter pro Jahr
- Ursprung: Pinzgau, Salzburg
- Für Mutterkuhhaltung sehr gut geeignet
Grauvieh
- Zweinutzungsrasse
- Grau bis silbergrau mit weißem Saum ums Maul
- Mittelgroß (Kühe: ca. 580 kg) und anspruchslos
- Milchleistung: knapp 5.000 Liter pro Jahr
- Ursprung: Tirol
Zahlen & Fakten
Im Jahr 2018 gab es 1,9 Mio. Rinder in Österreich, die auf 58.600 Betrieben gehalten wurden. Das ergibt im Durchschnitt rd. 33 Tiere pro Betrieb. Die meisten Rinder gibt es in Oberösterreich (rd. 575.000), gefolgt von Niederösterreich (rd. 435.000) und der Steiermark (rd. 320.000).
Verteilung der Rinderrassen in Österreich:
- 76 % Fleckvieh
- 7 % Braunvieh
- 7 % Schwarzbunte
- 2 % Limousin
- 2 % Pinzgauer
- 1 % Grauvieh
Alle anderen Rinderrassen machen jeweils weniger als ein Prozent der Gesamtrinderanzahl aus, z. B. Murbodner, Kärntner und Waldviertler Blondvieh, Tux-Zillertaler, Pustertaler Sprinzen, Ennstaler Bergschecken, Charolais, Angus, Galloway, Jersey oder Schottisches Hochlandrind.
Viele der seltenen heimischen Rinderrassen sind heute gefährdet und werden durch Zuchtprogramme gefördert. Das Pinzgauer Rind etwa war im Jahr 1957, vor dem Siegeszug des Fleckviehs, noch die häufigste Rinderrasse. Heute ist nur mehr jedes fünfzigste Rind ein „Pinzgauer“.
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