Die March-Thaya Auen sind bedeutende und artenreiche Tieflandauen in Österreich und von internationaler Bedeutung. Ihre Auwaldlandschaften stellen wichtige Ausbreitungs- und Wanderkorridore für zahlreiche Tierarten dar und sind Teil des Alpen-Karpaten-Korridors. Eine weitere Besonderheit ist die Brenndoldenwiese, ein Feuchtwiesentyp, der in Österreich nur in den Marchauen in seiner typischen Ausprägung vorkommt. Im Umfeld der Auen finden sich weitere ökologisch besonders wertvolle Habitate wie Salzlebensräume, Sanddünen und ausgedehnte Trockenrasen, die aus ehemaliger und teils wieder aufgenommener Beweidung entstanden.
Die March-Thaya Auen sind Natura 2000 Europaschutzgebiet mit insgesamt rund 15.090 Hektar Größe, davon rund 8.980 Hektar FFH-Gebiet und ca. 14.830 Hektar Vogelschutzgebiet.
Vision und Besonderheiten im Projekt in Hinsicht auf Biodiversität, Naturschutz und Ökologie
Für den Vogelschutz sind die March-Thaya Auen das wichtigste Auengebiet Österreichs. Es kommen hier 49 Arten des Anhang I der Vogelschutzrichtlinie mit signifikanter Bedeutung vor. Große Bedeutung hat das Gebiet vor allem für Vogelarten, die Feuchtgebiete und naturnahe Wälder als Lebensraum bevorzugen. Es gilt auch als eines der wichtigsten Durchzugs-, Rast- und Gastvogelgebiete Österreichs. Daher ist das Gebiet auch als Ramsar-Gebiet und Important Bird Area ausgewiesen.
Welche Herausforderungen versucht Auring zu lösen?
Blühendes Österreich unterstützt den Verein Auring über sein Naturschutzprogramm FLORA („Förderung von LandwirtInnen und Organisationen zur Rettung der Artenvielfalt“), damit die wertvollen Offenlandflächen weiterhin vom Verein gepflegt werden und ihre Artenvielfalt erhalten bleiben kann.
Seit 1994 wurden an der ornithologischen Station Ringelsdorf über 100.000 Vögel aus 120 verschiedenen Arten beringt.
Geografie und klimatische Besonderheiten
Regelmäßige Überschwemmungen, die vom Einzugsgebiet der March und Thaya aus Tschechien und der Slowakei gespeist werden, prägen das Gebiet. Typischerweise treten diese Hochwasserereignisse im Frühjahr auf. Südlich von Marchegg kommt es aber auch im Sommer durch Rückstauwasser aus der Donau zusätzlich zu Überschwemmungen.
Eine Besonderheit in diesem Gebiets ist der kontinentale Klimaeinfluss, der von Osten her hier gerade noch nach Österreich reicht. Diese klimatische Besonderheit drückt sich auch durch das Vorkommen einiger Tier- und Pflanzenarten aus, die hier ihre westliche Verbreitungsgrenze in Europa erreichen.
Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten?
An die Weich- und Hartholzauen schließen ausgedehnten Wiesenflächen an. Hier im Grünland finden sich Schilf-, Großseggen- und Wasserschwadenröhrichte sowie Brenndolden-Auenwiesen im Überschwemmungsbereich der beiden Flüsse. In den angrenzenden, flussfernen Bereichen treten Sandlebensräume, Pannonische Binnendünen und Osteuropäische Steppen auf.
Wie unterstützt Blühendes Österreich den Verein?
Blühendes Österreich unterstützt die Aktivitäten von Auring mit Flächen-Prämien für insgesamt 38,34 Hektar an ökologisch hochwertigen, artenreichen Flächen, die vom Verein durch eine ökologisch angepasste Bewirtschaftung erhalten werden.
An welchen Lösungen arbeitet Auring?
Eine der Hauptaufgaben des Vereins ist, ein Bewusstsein für Vögel und Themen rund um Feuchtgebiete zu etablieren. Interessierte und Mitglieder werden motiviert, vermehrt Vögel zu beobachten. In zahlreichen Veranstaltungen treffen Laien und Expert:innen zusammen, um gemeinsam die March-Thaya Auen zu erkunden, zu kartieren und zu schützen.
Das wunderbare, artenreiche Feuchtgebiet der March-Thaya-Auen - eine internationale "Zugstraße" für Tausende Vögel und bedeutsamer Lebensraum für Fische und Frösche - leidet zusehends unter den Folgen der Klimaerwärmung, die durch die Folgen der Regulierung der Flüsse aus der Vergangenheit noch verstärkt werden. Die Frühlingshochwässer bleiben nun schon seit Jahren aus und die Au fällt immer früher trocken. Der Verein AURING bemüht sich daher seit vielen Jahren, auf den ehemaligen Absetzbecken der Zuckerfabrik Hohenau an der March über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem genau diese Lebensräume zu schaffen, die derzeit fehlen - seichte vegetationsreiche Wasserflächen, überschwemmte Röhrichte und feuchte Schlammfluren, die Brut- und Lebensraum für die bedrängte Auenwelt darstellen.
Die Aufrechterhaltung der kontinuierlich notwendigen Bewässerung erfordert nicht unbeträchtliche finanzielle Mittel zur Abdeckung der Stromkosten sowie zur Wartung und Erneuerung der Pumpen und Rohrleitungen. Begleitende Zählungen der hier rastenden und nahrungssuchenden Vögel durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Vogelberingungsstation sind wichtig für die Erfolgskontrolle und helfen, das optimale Wassermanagement umzusetzen.
Durch die ganz überwiegend ehrenamtliche und auf Spenden basierende Arbeit des AURING gelingt es, ein international bedeutendes Feuchtgebiet auch in trockenen Zeiten für geschützte und gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu sichern und zu bewirtschaften. Naturinteressierte haben dadurch die Möglichkeit, seltene Vogelarten hautnah zu erleben und sich diese bei Führungen oder einem Besuch an der Forschungsstation zeigen zu lassen. Fachleute haben hier überdies die Möglichkeit wissenschaftlich zu arbeiten und neue Erkenntnisse über die Fauna und Flora der Auen zu gewinnen.
Bitte helfen Sie mit, dass diese wichtige Naturschutzarbeit in einer einzigartigen Landschaft weitergeführt werden kann!