Das Naturschutzgebiet Untere Marchauen beherbergt eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten, die von sich veränderten Umweltbedingungen und Lebensraumzerstörung gefährdet sind.
Gemeinsam haben das Storchenhaus Marchegg, der Verein „Natur im Garten“, der DIE GARTEN TULLN und der WWF geeignete Lebensräume wiederhergestellt, stark gefährdete Pflanzenarten vermehrt und deren Existenz durch Auspflanzungen und Aussaat, aber auch durch die Verbreitung als Gartenpflanze, gesichert.
Unsere Vision
Die einzigartige Flusslandschaft an der March, mit vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten, soll erhalten bleiben, und die Natur im Marchraum soll sich frei entfalten können.
Konkrete Ziele im Projekt
- Seltene, artenreiche Lebensräume (Trockenrasen) werden wiederhergestellt und neue Lebensräume – auch in Gärten – erschlossen, wodurch gefährdete Tier- und Pflanzenarten gefördert werden.
- Aus dem Naturschutzgebiet stammendes Saatgut gefährdeter Pflanzen wird vermehrt, so dass Material für Auspflanzungen und Aussaat zur Verfügung steht und der heimische Genpool gesichert ist.
- Über Pflege- und Pflanz-Einsätzen und Öffentlichkeitsarbeit wird die Bevölkerung über den Natur- und Artenschutz informiert und sensibilisiert.
Motivation für das Projekt
Bunte Trockenrasen, mit vielen typischen Arten wie etwa die Hügelnelke, waren an der March einst weit verbreitet. Mittlerweile sind sie selten geworden. Mit der richtigen Pflege können verbuschte Flächen wieder zu blühenden Wiesen werden, und mit etwas Hilfe kommt auch die Hügelnelke wieder zurück!
Wen unterstützt Blühendes Österreich?
Das Storchenhaus Marchegg ist das Informationszentrum für Naturtourismus in den March-Auen. Durch Artenschutzprojekte und Biotoppflege engagieren wir uns aktiv für den Erhalt der Vielfalt der March-Auen.
Welche Herausforderungen werden gelöst
Die Hügelnelke stand in Österreich kurz vorm Aussterben. Durch eine gezielte professionelle Vermehrung und Aussetzung konnte der Bestand deutlich gestärkt werden. Die Pflege von Trockenrasenflächen kann sehr arbeitsintensiv sein, besonders wenn die Flächen von invasiven Arten wie Ambrosie oder Robinien zugewachsen sind. Mit Hilfe von vielen Freiwilligen kann hier viel weitergebracht werden!
Was ist das Besondere am Projekt
Erstmals wurde die vom Aussterben bedrohte Hügelnelke gezielt vermehrt, und an verschiedenen geeigneten Standorten wieder ausgepflanzt. So wird ein wertvoller Beitrag am Erhalt dieser sehr seltenen Pflanze in Österreich geliefert. Gleichzeitig wurden in der Umgebung potentielle Hügelnelken-Standorte von invasiven eingeschleppten Pflanzenarten befreit, damit sich wieder ein artenreicher Trockenrasen bilden kann.
Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten?
Allen voran wird durch unser Projekt ganz gezielt die Hügelnelke geschützt und gefördert. Ganz einfach deshalb, weil die Pflanze in Österreich nur noch an ganz wenigen Standorten vorkommt und akut von Aussterben bedroht ist. Aber auch andere Arten der pannonischen Steppen-Trockenrasen profitieren, von Tierarten wie die Smaragdeidechse bis Pflanzen wie Langblatt-Blauweiderich, Orchideen-Blauweiderich, Grau-Steppenaster, Kanten-Lauch, Sand-Grasnelke, Wiesen-Alant, Flachblatt-Mannstreu und Ähriger Blauweiderich.
Geografie der Projektregion
Die Marchregion gehört zu den artenreichsten Regionen in Österreich, weil auf kurzer Distanz große Unterschiede in Bodentyp und Feuchtigkeit vorkommen. Die regelmäßige Überschwemmung von tiefergelegenen Teilen des Gebiets durch die March – welche als westlichster Steppenfluss Europas an zu sehen ist - trägt weiter zur Biodiversität bei. Große Anteile der ursprünglichen Natur außerhalb von Reservaten sind allerdings durch die Intensivierung der Landwirtschaft und die Aufgabe der Weidetierhaltung verloren gegangen, wodurch viele der früher ausgedehnten Trockenrasenflächen verlorengegangen sind.
Klimatische Besonderheiten der Projektregion
Das östliche Marchfeld liegt in dem Pannonischen Klimatyp, mit ursprünglich kalten Wintern, und heißen trockenen Sommern. Der Klimawandel ist allerdings auch dort deutlich spürbar: die bis vor kurzem übliche Frühlings-Hochwässer als Folge der Schneeschmelze bleiben meist aus, und der Wasserstand der March fällt langsam aber stetig.
Wie kannst du unseren Partner und das Projekt unterstützen?
Wer will kann helfen: bei freiwilligen Einsätzen zur Bekämpfung von invasiven Baumarten, oder Pflege von Trockenrasen. Und wer Platz im Garten hat kann selber einen Trockenrasen schaffen: nicht düngen, nicht gießen, jährlich zweimal mähen und Mähgut entfernen!
Knoblauchkröte © Автор фото: Viktor Yepishin, CC BY-SA 4.0