So erkennst du den Buntbäuchigen Grashüpfer:
- Männchen: dunkelbraun bis schwarz, Ende des Hinterleibs leuchtend blutrot
- Weibchen: am Rücken grün, seitlich schwarz braun, Hinterleibsende ebenfalls rot
- rot-gelb-grüner Bauch
- kurze Fühler
Beschreibung
Kaum eine heimische Art ist derart kontrastreich gefärbt wie der Buntbäuchige Grashüpfer. Besonders die Männchen sind durch das feuerrote Hinterleibsende am sonst fast schwarzen Körper nicht zu übersehen. Dazu kommt noch der dreifärbige Bauch, der vorne grün-gelb ist und nach hinten in ein leuchtendes Rot übergeht. Ihrem bunten Bauch, welcher beim Weibchen nicht ganz so stark ausgeprägt ist, verdankt die Art auch ihren deutschen Namen. Ansonsten sind die Weibchen auf der Oberseite kräftig grün, an den Seiten schwarzbraun und hinten ebenfalls rot. Beide Geschlechter haben außerdem auffällige weiße Kiefertaster (Mundwerkzeuge). Mit 18-21 mm sind Weibchen etwas größer als ihre männlichen Artgenossen. Insgesamt wird der Buntbäuchige Grashüpfer wahrscheinlich als eine der hübschesten Heuschrecken- und Insektenarten unserer Breiten wahrgenommen.
Verbreitung
Die Art kommt in allen Bundesländern und Landschaftsräumen Österreichs vor, allerdings insgesamt nur selten und die Vorkommen sind zerstreut und oft isoliert. Generell werden nur warme und trockene Standorte besiedelt. In Bezug auf die Seehöhe scheint die Art weniger wählerisch zu sein, es liegen Nachweise von den Tallagen bis in Höhen über 1300 m vor.
Lebensraum
Der Buntbäuchige Grashüpfer braucht wärmebegünstigte Lebensräume mit spärlichem Bewuchs. Besonders gerne nutzt er Halbtrocken- und Trockenrasen sowie trockene Magerwiesen und -weiden. Er kommt also in erster Linie im artenreichen, trockenen Extensivgrünland vor. Des Weiteren werden auch offene, trockene Ruderalflächen, sonnige Säume wie Wegränder und Böschungen, magere Feldraine, Waldränder und Waldlichtungen besiedelt. Er ist ein Pflanzenfresser und ernährt sich überwiegend von Gräsern.
Gefährdung
Der Bestand des Buntbäuchigen Grashüpfers ist seit dem Jahr 1980 in allen Bundesländern stark zurückgegangen. An vielen Fundorten ist die Individuenzahl sehr gering, oft wurden überhaupt nur Einzeltiere gefunden. Er ist als „gefährdet“ eingestuft. Der wichtigste Grund für diese negative Entwicklung dürfte der rapide Rückgang der traditionellen Grünlandwirtschaft sein. Typische Heuwiesen mit maximal zweimaliger Nutzung sind überall selten geworden.
Besonderheiten
Der starke Rückgang dieser Art in Österreich in den letzten Jahrzehnten ist, wie bei vielen andere Insekten- und Spinnenarten, die in bunten Magerwiesen leben, ein Alarmsignal für die Verarmung und Vereinheitlichung der Kulturlandschaft durch intensive landwirtschaftliche Nutzung.