Wie erkennst du den Flockenstieligen Hexenröhrling?
- Hut polsterförmig, 8 – 20 cm Durchmesser
- Hutoberfläche braun bis dunkelbraun, samtig wie Wildleder
- Röhrenboden gelb; Röhrenschicht ablösbar, gelblich, auf Druck kräftig blauend
- Poren (Hutunterseite) meist kräftig orangerot, auf Druck stark blauend
- Stiel 5 – 15 cm lang, 2 – 6 cm dick, dicht mit feinen roten Flöckchen übersät
- Fleisch fest, kräftig gelb, bei Verletzung aquamarinblau verfärbend, nach einiger Zeit wieder ins gelbliche ausblassend
- Geschmack mild, Geruch unauffällig
Die charakteristischen Merkmale dieses farbenfrohen Röhrlings sind der braune feinsamtige Hut, der fein rot beflockte Stiel und die aquamarinblaue Verfärbung des Fleisches.
Vorkommen
Der Flockenstielige Hexenröhrling ist weit verbreitet, allerdings meidet er ganz basische Böden. Als Mykorrhizapilz ist er sowohl im Laub- als auch im Nadelwald zu finden. Bevorzugte Baumarten sind Tanne und Fichte sowie etwas weniger häufig Buche und Eiche. Gerne wächst er auch in großen Gruppen auf Wiesenflächen entlang von Waldrändern.
Oft erscheint der Pilz schon recht früh im Jahr mit einem ersten Wachstumsschub von Mitte Mai bis Ende Juni. Entsprechend den Witterungsbedingungen ist er dann bis in den Herbst hinein zu finden. Die Pilzart scheint nicht so empfindlich auf den Eintrag von Stickstoff-Emissionen wie andere Pilze zu reagieren, sodass die Vorkommen stabil bzw. regional sogar im Zunehmen begriffen sind.
Verwechslungsmöglichkeiten
Mit dem Flockenstieligen Hexenröhrling nah verwandt ist der erst vor einigen Jahren neu beschriebene in wärmeren Regionen bei Eichen vorkommende seltene Gelbstielige Hexenröhrling (Neoboletus xanthopus).
Der bevorzugt auf Kalkböden bei Buchen wachsende häufige Netzstielige Hexenröhrling (Suillellus luridus) hat im Gegensatz zum Flockenstieligen Hexenröhrling einen roten Röhrenboden und einen rot genetzten Stiel.
Etwas seltener ist der wärmeliebende Glattstielige Hexen-Röhrling (Suillellus queletii) mit einem glatten Stiel und einer tiefrot durchgefärbten Stielbasis.
Neben den o.a. essbaren Hexen-Röhrlingen kommen in Österreich auch einige andere in verschiedenen Rottönen gefärbte giftige und ungenießbare Röhrlinge vor. Dazu zählen der Satansröhrling (Rubroboletus satanas) und der Schönfuß-Röhrling (Caloboletus calopus) sowie generell die Purpur-Röhrlinge (Gattungen Rubroboletus und Imperator). Bei Beachtung der charakteristischen Bestimmungsmerkmale des Flockenstieligen Hexenröhrlings können Verwechslungen mit diesen Pilzen ausgeschlossen werden.
Wissenswertes
Der Flockenstielige Hexenröhrling enthält roh giftige Hämolysine. Durch 15-minütiges Durcherhitzen werden die giftigen Stoffe vollständig abgebaut. Ausreichend gekocht oder gebraten ist der festfleischige Pilz sehr wohlschmeckend und eine gute Alternative zum häufig gesuchten Steinpilz.