So erkennst du die Große Kuhschelle:
- blüht bereits, je nach Standort, zwischen Ende Februar und Mitte März auf
- Laubblätter bei der Blüte noch nicht ausgetrieben
- die Blütenknospen und die jungen Pflanzen sind in einen dichten, weißen Pelz gehüllt
- Blüte purpurn bis violett, 5–7 Blütenblätter, zahlreiche gelbe Staubblätter und zahlreiche Griffel
Beschreibung
Die Große Kuhschelle ist eine ausdauernde Art und ein einzelnes Individuum kann viele Jahrzehnte alt werden. Die Laubblätter sind unregelmäßig 2–3 × gefiedert und spätestens im Sommer recht zäh und fast ledrig. Nach dem Blühen schiebt der Stängel kräftig an und die Früchte werden im April reif. Der Samen besitzt einen langen Federschweif, damit eine Windausbreitung erfolgen kann.
Verbreitung
In Österreich sind die Vorkommen der Großen Kuhschelle auf die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland beschränkt.
Lebensraum
Die Große Kuhschelle hat zwei ökologische Schwerpunkte in Österreich. Ausgedehnte Trockenrasen wie etwa die Perchtoldsdorfer Heide beherbergen die größten Vorkommen. Daneben wächst sie auch in den natürlichen Schwarzföhrenwäldern am Ostrand der Alpen. Hier bevorzugt sie die flachgründigen und lichtesten Standorte.
Gefährdung
Durch den Verlust von Trockenrasen sind viele kleinere Vorkommen erloschen und die Große Kuhschelle gilt als gefährdet. Durch extensive Beweidung und ein geeignetes naturschutzfachliches Management steigen mancherorts die Bestände seit ein paar Jahren wieder an. Die Große Kuhschelle ist eine durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie europaweit geschützte Art. Weitere Vorkommen liegen in Ost- und Südosteuropa.
Besonderheiten
Da die Große Kuhschelle schon in den ersten warmen Vorfrühlingstagen zu blühen beginnt, verfügt sie über eine besondere Anpassung, die dies überhaupt erst ermöglicht. Beim Aufblühen ist das Blüteninnere durch stark behaarte Hochblätter gut geschützt. Dadurch entstehen schützende Hohlräume, die eine Temperaturerhöhung in der Blüte um bis zu 9° C im Vergleich zu außen bewirken. Bei ungünstiger Witterung schließen die Blütenblätter wieder zusammen.
In Oberösterreich und Bayern verläuft eine fließende Grenze zur Bayern-Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), daher wird die Große Kuhschelle von manchen Botanikern nur als Unterart eingestuft (Pulsatilla vulgaris subsp. grandis).