So erkennst du den Großen Eichenbock:
- fingergroße, imposante Erscheinung
- zählt zu den größten Käfern Mitteleuropas
- lange, auffällige Fühler
- überwiegend schwarz-braune Färbung
Beschreibung
Die Körperlänge beträgt zwischen 25 und 50 mm. Diese für heimische Insekten schon ohnehin beachtliche Größe wird noch durch die langen Fühler verstärkt, die beim Männchen das Doppelte der Körperlänge erreichen können, bei den Weibchen jedoch deutlich kürzer sind. Der Großteil des Körpers ist schwarz gefärbt, lediglich die Spitzen der Flügeldecken gehen allmählich in einen bräunlichen Farbton über.
Verbreitung
Der Große Eichenbock ist, wie der Name schon andeutet, an das Vorkommen von Eichen angewiesen. Der Verbreitungsschwerpunkt von Eichenwäldern liegt in Ostösterreich, somit stammen auch von hier die meisten Nachweise dieses Urwaldrelikts. Oftmals handelt es sich jedoch nur noch um winzige Restvorkommen, über weite Strecken ist diese Art längst aus unseren Wäldern verschwunden. Eine der größten und vitalsten Populationen findet sich noch im Lainzer Tiergarten.
Lebensraum
Der Große Eichenbock ist eine wärmeliebende Art, weshalb sie in kühleren, höheren Lagen fehlt. Hohe Ansprüche stellt dieser Käfer auch an seinen Lebensraum. Für eine erfolgreiche Entwicklung der Larven benötigt er alte, dicke und sonnenexponierte Eichen, die nicht vom Unterholz überdeckt sein dürfen. Er bevorzugt kränkelnde Bäume, meidet diese jedoch, wenn sie bereits abgestorben sind. Die Larven benötigen 3-5 Jahre, um sich zu einem erwachsenen Tier zu entwickeln.
Gefährdung
Einst galt dieser Eichenbewohner als Schädling, weshalb die Fraßbäume oft gezielt gefällt wurden. Heutzutage fehlt es ihm überwiegend an einer ausreichenden Anzahl geeigneter Eichen, da diese, sobald sie eine für den Großen Eichenbock passable Größe erreich haben, im Rahmen der forstwirtschaftlichen Nutzung gefällt werden. Schutzmaßnahmen greifen erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten, da die Bäume erst eine gewisse Qualität aufweisen müssen. Zudem sind die noch erhaltenen Populationen nur noch sehr klein, sodass eine Wiederbesiedelung von Wäldern lange auf sich warten lassen kann.
Besonderheiten
Durch das Aneinanderreiben seiner Brustsegmente sind die Männchen in der Lage, Geräusche zu erzeugen. In seinen Vorkommensgebieten ist diese Art sehr ortstreu und zeigt nur sehr geringes Interesse daran, größere Distanzen zurückzulegen. Auch dies ist mit ein Grund, weshalb eine Ansiedelung in neu geschaffenen Lebensräumen nur sehr langsam vor sich gehen kann.