So erkennst du die Grünerle:
- Rinde zunächst glatt und grau, später schwarz
- ovales Blatt mit gesägten Rändern
- strauchförmig
- reich verzweigter Wuchs
Beschreibung
Die Grünerle erinnert nicht unbedingt an einen Baum, sondern erscheint mit höchstens sechs Metern Höhe eher strauchförmig. Die länglich-ovalen Blätter besitzen einen doppeltgesägten Rand, sind in ihrer Ausprägung aber stark variabel. Die Blattunterseite ist glänzend hellgrün und bis auf die Nervenwinkel kahl. Die Knospen sind nicht gestielt, was ein gutes Unterscheidungsmerkmal zu den übrigen heimischen Erlenarten darstellt. Ihre Wurzeln bilden flache Systeme und dringen nur auf tiefgründigen Standorten weiter in den Boden ein. Ihre Ausbreitung erfolgt über größere Distanz durch ihre sehr kleine, leichten und somit gut flugfähigen Samen. Wo sie sich einmal festgesetzt hat, kann sich die Grünerle jedoch auch über ihre Wurzeln vermehren.
Verbreitung
Vielerorts tritt die Grünerle an der oberen Baumgrenze in der sog. „Krummholzzone“ auf und ist somit beschränkt auf die alpinen Regionen. Im Burgenland ist sie jedoch auch in bodensauren Wäldern höherer Lagen zu finden, gänzlich fehlt sie nur in Wien.
Grünerle © Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Alnus alnobetula kz02, CC BY-SA 4.0
Lebensraum
Ab einer Höhenstufe von 1.500 m bis hinauf auf 2.800 m in den Zentralalpen bildet die Grünerle oft dichte Bestände aus. Unterhalb der Waldgrenze sind dies zumeist Lawinenschneisen oder Erosionshänge. In den Hochlagen oberhalb der Baumgrenze besiedelt sie oft flächig nährstoffreiche, gut wasserversorgte Hänge. Sie gilt als sehr frostharte Lichtbaumart und eignet sich daher sehr gut bei Aufforstungen als Schutz gegen Erosion.
Gefährdung
In den Alpen gibt es noch sehr große Bestände, mancherorts sind diese jedoch rückläufig, weshalb die regional als gefährdet eingestuft wird.
Besonderheiten
Kurz nach der Jahrtausendwende wurde in Österreich erstmals eine Krankheit, das „Grünerlensterben“ nachgewiesen, die auf einen Pilzbefall zurückzuführen ist. Diese Erkrankung befällt oft ganze Bestände und wird als Begleiterscheinung der zunehmenden Klimaerwärmung interpretiert.