So erkennst du die Haken-Schilfspornzikade:
- Grundfarbe bei Männchen weißgelb, Weibchen leuchtend grün
- Männchen mit langgestrecktem, schlankem Körper, lange Flügel
- Weibchen mit breitem, gedrungenem Körper, sehr kurze Flügel
- Die sieben heimischen Schilfspornzikaden-Arten sind selbst von Experten äußerlich nicht unterscheidbar!
Beschreibung
Spornzikaden haben innen an den Schienen der Hinterbeine einen beweglichen Dorn. Schilfspornzikaden der Gattung Chloriona sind unverwechselbar: Sie sind etwa 4-6 mm lang. Die Männchen sind grau-grünlich, haben einen schlanken, langgestreckten Körper, die Flügel überragen stets das Hinterleibsende. Weibchen hingegen haben einen gedrungenen Körper und viel kürzere Flügel; sie sind leuchtend grün gefärbt. Bei uns kommen sieben Arten dieser Gattung vor, die sich äußerlich gleichen und daher nur von Spezialisten anhand ihrer Gesänge, mittels genitalmorphologischer Merkmale oder durch DNA-Untersuchungen unterschieden werden können.
Verbreitung
Die Haken-Spornzikade lebt in Schilfbeständen der kollinen und submontanen Höhenstufe. In Österreich wurde sie bisher nur sehr selten nachgewiesen.
Lebensraum
Die Art kommt, wie auch alle anderen Chloriona-Arten, ausschließlich auf Schilfrohr, meist in Verlandungszonen von Stillgewässern, bis etwa 600 m Seehöhe vor.
Gefährdung
Die Lebensräume dieser Art – Schilfröhrichte an Gewässerufern, in Feuchtflächen und Vernässungsbereichen von Talsohlen, entlang von kleinen Rinnsalen usw. – sind hochgradig gefährdet. Die Trockenlegung von Feuchtwiesen, Gewässerregulierungen, Uferverbauungen, Ufernutzung durch Wassersport und Badeanlagen usw. führten zu großen Lebensraumverlusten in der Vergangenheit, und die Bedrohungen halten nach wie vor an. Daher ist die Haken-Spornzikade in Österreich gefährdet.
Besonderheiten
Nicht nur für die Haken-Schilfspornzikade, sondern auch für viele weitere Zikadenarten stellen Schilfbestände die Lebensgrundlage dar. Es ist somit jene Pflanzenart, an die mehr Zikadenarten gebunden sind als an jede andere. Wissenschaftlich nicht restlos geklärt ist die Frage, wie sich so viele unterschiedliche Arten eine derartige Ressource aufteilen, ohne dass es zu extremer Konkurrenz und damit zu einem zum Verdrängungswettbewerb kommt.