So erkennst du den Hornkanker:
- Männchen mit Mundwerkzeugen, die zu mächtigen „Hörnern“ umgewandelt sind
- Grundfarbe: braun-grau, weiße Bauchseite
- sehr langbeinig (2. Laufbein: 30-35 mm)
Beschreibung
Das auffälligste Merkmal dieses Weberknechts sind die mächtigen, nach vorne gerichteten und zu „Hörnern“ umgewandelten Kieferklauen, welche aber nur bei den Männchen ausgebildet sind. Diesen, vermutlich für Rivalenkämpfe zwischen den Männchen eingesetzten Hörnern hat er auch seinen deutschen Namen zu verdanken. Weibchen besitzen am Rücken einen dunklen Sattelfleck, der zu den Seiten hin noch dunkler wird und durch einen weißen Rand begrenzt ist. Beide Geschlechter haben eine kalkweiße Bauchseite und sind sehr langbeinig. Das 2. Laufbein, welches bei Weberknechten ein wichtiges Bestimmungsmerkmal ist, hat eine Länge von 30-35 mm bei einer Körperlänge von maximal 7,2 mm.
Verbreitung
Diese Art ist relativ häufig, in Österreich liegen aus allen Bundesländern Nachweise dieser Art vor. Sie kommt vor allem von der Flachland- bis in die Gebirgsstufe vor, zum Teil aber auch höher bis in die subalpine Stufe.
Lebensraum
Der Hornkanker kommt bevorzugt in Südlagen vor, zum Beispiel in lichtexponierten Wäldern sowie halboffenen und offenen Lebensräumen. Oft besiedelt er anthropogen geschaffene, offene Kulturlandschaften wie Wiesen, Weiden und Almen, aber auch Brachflächen und locker verbaute Siedlungsgebiete meidet er nicht.
Gefährdung
Der Hornkanker ist häufig und weit verbreitet, daher ungefährdet.
Besonderheiten
Weberknechte sind normalerweise nachtaktiv. Der Hornkanker ist hier eine Ausnahme, er ist auch bei Sonnenschein aktiv. Man kann die Tiere auch regelmäßig an Hausmauern beobachten. Übrigens: Wer gerne einmal einen Weberknecht kosten möchte, dem sei diese Art ans Herz gelegt, angeblich hat sie einen nussigen Geschmack und ist die wohlschmeckendste Art unserer heimischen Weberknechtfauna.
Hornkanker © Mathias Krumbholz, Phalangium opilio 01 (MK), CC BY-SA 3.0
Hornkanker auf einem Blatt © Rudolphous, Noordwijk - Gewone hooiwagen (Phalangium opilio), CC BY-SA 4.0
Hornkanker, Männchen © Didier Descouens, Phalangium opilio MHNT Male, CC BY-SA 4.0
Hornkanker auf einem Zweig © Didier Descouens, Phalangium opilio MHNT Face, CC BY-SA 4.0
Hornkanker, Weibchen © Didier Descouens, Phalangium opilio MHNT portrait female, CC BY-SA 4.0