So erkennen sie den Huflattich:
- sehr früh im Jahr noch vor dem Laubaustrieb blühend
- der Stängel ist einkörbig und mit vielen kleinen Schuppenblättern besetzt
- randliche Zungenblüten und zentrale Röhrenblüten sind gelb
- die Laubblätter treiben erst nach der Blüte aus und erinnern an Pestwurzblätter
- durch lange unterirdische Wurzelstöcke besiedelt er oft große Flächen
Beschreibung
Der vor den Laubblättern im März bis April austreibende Blütenstängel ist bis zu 20 cm lang. Er trägt nur einen Korb. Die Blüten sind rein gelb. Nach der Blüte verlängert sich der nun fruchttragende Stängel auf die doppelte Höhe, damit der Wind die Früchte leichter davontragen kann. Die Früchte sind leicht und haben einen haarförmigen Pappus. So können sie vom Wind sehr weit transportiert werden. Die Blätter sind rundlich („hufförmig“), meist etwas länger als breit und treiben nach der Blüte aus dem kriechenden Wurzelstock empor. Der Blattrand ist schwach buchtig-gezähnt, die Zähne an der Spitze sind purpurbraun bis schwarz (im Unterschied zur Pestwurz, die helle Spitzen hat). Der Blattgrund ist deutlich herzförmig.
Verbreitung
In Österreich ist der Huflattich sehr weit verbreitet. Von den tiefsten Lagen steigt der Huflattich in den Alpen bis über die Baumgrenze hinan.
Lebensraum
Der Huflattich ist eine Pionierpflanze, das bedeutet, dass neu geschaffene Lebensräume sehr rasch besiedelt werden können. In neu entstandenen Schottergruben, an Forststraßenrändern oder vom Hochwasser neu geformten Kiesbänken keimen die Früchte rasch. Der Huflattich bevorzugt sickerfeuchte bis zeitweise nasse Standorte. Er besiedelt die unterschiedlichsten Lebensräume und kann etwa auch in Ackerbrachen und im Felsschutt in den Alpen sein Auskommen finden.
Gefährdung
Aufgrund der Biologie als Pionierpflanze und seiner Flexibilität bei der Besiedlung unterschiedlichster Lebensräume ist der Huflattich in Österreich nicht gefährdet.
Besonderheiten
Weltweit gibt es nur eine einzige Art innerhalb der Gattung Tussilago, man bezeichnet diese Gattung daher als monotypisch. Tussis bedeutet im Lateinischen „Husten“. Schon seit dem Altertum weiß man um die Heilwirkung des Huflattichs bei Husten und Heiserkeit. Aufgrund einiger potentiell leberschädigender Alkaloide, die aber erst bei längerer Anwendung wirksam werden, gilt beim Huflattich eine zeitliche Obergrenze bei seiner Verwendung.
Fruchtstand © Rüdiger, Tussilago-farfara 0018 a, CC BY-SA 3.0
Blütenkopf nach dem Verblühen © UuMUfQ, Hoher Vogelsberg Breungeshainer Heide NR 81991 Tussilago farfara, CC BY-SA 4.0
Zentrum des Blütenkorbes © NaturKamera, Naturkamera-12998-huflattich-290308, CC BY-SA 3.0