So erkennst du den Kleinen Eisvogel:
- dunkle Oberseite mit weißer Binde
- orange-weiße Flügelunterseite
- zweireihige Fleckenreihe auf Unterseite
- silbrige Bestäubung unterseits an der Flügelbasis
Beschreibung
Der Kleine Eisvogel wirkt auf der Flügeloberseite sehr dunkel. Unterbrochen wird die braun-schwarze Färbung durch eine weiße Binde, die aus größeren Flecken zusammengesetzt ist. Die Grundfärbung auf der Unterseite der Flügel ist dagegen orange. Auch hier ist eine breite, weiße Binde in der Flügelmitte zu erkennen, randlich befindet sich eine doppelte Reihe aus schwarzen Punkten. Die Basis der Flügel ist unterseits silbrig-grau, bei dem sehr ähnlichen Schwarzen Trauerfalter ist diese hingegen dunkel.
Beobachtungen melden
Du hast einen der flatterhaften Gesellen entdeckt und ihn mit der Kamera einfangen können? Dann werde Citizen Scientist und melde deine Sichtung über die Schmetterlingsapp! Wahlweise als kostenlose App für das Mobiltelefon oder als Desktop-Version.
Verbreitung
In Österreich ist er aus den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg nachgewiesen, in vielen Regionen jedoch nur selten anzutreffen.
Kleiner Eisvogel © Charles J. Sharp, Limenitis camilla, CC BY-SA 4.0
Lebensraum
Der Kleine Eisvogel ist eine typische Art luftfeuchter Wälder und Gehölze. So besiedelt er Au- und Schluchtwälder, unterschiedliche Laub- und Mischwälder, Schlagflächen und Waldränder. Zentrale Bedeutung haben die Vorkommen von Heckenkirschen. Diese stellen bei uns die einzigen Raupenfutterpflanzen dar.
Gefährdung
Damit die Heckenkirsche im Unterholz der Wälder gedeihen kann, benötigt sie eine aufgelockerte Waldstruktur, in der ausreichend Sonnenlicht durch das Kronendach bis auf den Waldboden dringen kann. Werden solche Wälder in dichte Hochwälder oder Monokulturen aus zum Beispiel Nadelholz umgewandelt, verschwindet sie aus dem Waldbestand und mit ihr der Kleine Eisvogel. Grundsätzlich ist aber in Österreich derzeit noch ausreichend Lebensraum vorhanden, weshalb dieser Tagfalter noch nicht als gefährdet eingestuft wird.
Besonderheiten
Nach der Eiablage im Sommer treten die Raupen ab August auf. Sie überwintern auch in diesem Stadium. Dazu rollen sie im Herbst ein Blatt tütenförmig zusammen und verbringen darin die kalte Jahreszeit. Im Frühling erfolgt die Verpuppung, die ersten erwachsenen Falter sind schließlich ab Juni in den Wäldern anzutreffen. Möchte man feststellen, wo der Kleine Eisvogel vorkommt, so lohnt sich eine Nachsuche im Winter auf Heckenkirschen. Die zusammengerollten Blätter verbleiben nämlich auf den Ästen und sind so leichter zu finden als die Falter im Sommer.
Kleiner Eisvogel © Tim Alps / Flickr.com (CC BY 2.0)