So erkennst du die Nelkengewächse:
- Kräuter, selten Halbsträucher
- Blätter gegenständig, meist einfach, ungestielt und ganzrandig, meist ohne Nebenblätter
- Blüten radiärsymmetrisch, meist mit 5 Kelch- und 5 freien Kronblättern, letztere oft eingebuchtet
- Staubblätter meist 10 (zwei Kreise zu je 5)
- Fruchtknoten (scheinbar) einfächrig, oberständig, mit 2–5 Griffeln
Beschreibung
Die Nelkengewächse umfassen hauptsächlich krautige Arten, selten auch Halbsträucher (am Grunde verholzt).
Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet (d. h., es stehen sich immer zwei Blätter gegenüber). Sie sind in der Regel einfach und ungezähnt („ganzrandig“). Oft sind die Blätter von länglicher Form und „sitzend“ (d. h., sie haben keinen Blattstiel). Die meisten Gattungen der Familie besitzen auch keine Nebenblätter.
Die Blüten sind radiärsymmetrisch und in Kelch und Krone differenziert. Meist sind 5 Kelch- und 5 Kronblätter vorhanden. Die Kelchblätter können verwachsen oder frei sein und haben oft einen häutigen Rand. Die Kronblätter sind vorn oft eingebuchtet, manchmal sogar bis fast zum Grund gespalten, sodass scheinbar 10 Kronblätter vorhanden sind (z. B. Sternmiere / Stellaria). Bei den Gattungen mit verwachsenem Kelch haben die Kronblätter meist einen langen „Stiel“, der Nagel genannt wird („Nelke“ leitet sich von mittelhochdeutsch negelkin = Nägelchen ab).
Die Staubblätter stehen meist in zwei Kreisen zu je fünf. Die 2–5 Fruchtblätter sind zu einem rundlichen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der keine Scheidewände besitzt und daher scheinbar einfächrig ist.
Die Samenanlagen sitzen an einer zentralen Mittelsäule (weshalb die Caryophyllaceae früher auch Centrospermae genannt wurden). Die Zahl der am Fruchtknoten beteiligten Fruchtblätter erkennt man an der Anzahl der Griffel, die 2–5 betragen kann. Die Anzahl der Griffel ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal innerhalb der Familie.
Der Aufbau des Blütenstands (die Anordnung der Einzelblüten) ist sehr charakteristisch: Sowohl die Hauptachse, als auch jeder Seitenast enden mit einer endständigen Blüte, welche von seitlichen Ästen überragt wird, die wiederum mit einer Blüte enden, und so fort. Bei manchen Arten (z. B. Nelke / Dianthus) sind die Äste allerdings so stark gestaucht, oder der Blütenstand so verarmt, dass dieser Aufbau nicht mehr gut zu erkennen ist.
Die Frucht ist eine Kapsel, welche sich bei der Reife öffnet und so die zahlreichen Samen freigibt. Einzige Ausnahme ist der Hühnerbiss (Silene baccifer), der glänzend schwarze Beeren ausbildet.
Feuchtwiesen-Prachtnelke © Robert Flogaus-Faust, Dianthus superbus RF, CC BY 4.0
Silene baccifera © Stefan.lefnaer, Silene baccifera sl13, CC BY-SA 4.0