Wie erkennst du den Schopf-Tintling?
- Hut länglich walzenförmig, 5 – 15 cm hoch, 2 – 6 cm dick, im Alter kegelig und vom Hutrand beginnend wie schwarze Tinte zerfließend
- Hutoberfläche weiß mit ockerbraunem Scheitel, mit dachziegelartig übereinanderstehenden groben weißlichen Schuppen besetzt
- Lamellen jung weiß, dann rosa bis schwarz verfärbend und mit dem Hut tintenartig zerfließend
- Weißer, leicht vom Hut abzulösender hohler Stiel
- Fleisch zart, weißlich; Geruch angenehm, Geschmack mild
Der sehr charakteristische Schopf-Tintling sprießt oft in kürzester Zeit aus dem Boden und schon zwei bis drei Tage später beginnen die Hüte der Pilze wieder wie Tinte zu zerfließen.
Vorkommen
Der meist in dicht aneinander stehenden Trupps wachsende Schopftintling ist ein Saprobiont, der auf frisch angelegten Rasenflächen, an Wegrändern, in Gärten und Parkanlagen zu finden ist. Seine Hauptwachstumszeit ist September und Oktober. Vereinzelt kann er auch schon ab April und noch im November vorkommen.
Verwechslungsmöglichkeiten
Der im weißen Zustand essbare Schopf-Tintling hat keine gefährlichen Doppelgänger und ist bei Beachtung seiner wichtigsten Merkmale kaum zu verwechseln.
Dennoch gibt einige Tintlinge, die in einigen Merkmalen dem Schopftintling ähneln.
Der seltene an trocken-sandigen Standorten wachsende Maggi-Tintling (Coprinus levisticolens) zeichnet sich durch sein festes Fleisch und seinen Geruch nach Liebstöckel aus.
Der Hut des im Wiener Raum im Herbst häufig im Laubwald vorkommenden Specht-Tintlings (Coprinopsis picacea) hat weiße Flocken auf dunkelbraunem Untergrund. Der Specht-Tintling riecht unangenehm nach Teer und ist ungenießbar.
Der Graue Falten-Tintling (Coprinopsis atramentaria) besitzt einen glatten grauen Hut und ist in Verbindung mit dem Konsum von Alkohol giftig.
Wissenswertes
Jung gesammelte Schopf-Tintlinge sind vorzügliche mild schmeckende zarte Speisepilze, die wie Spargel zubereitet werden können (Spargel-Pilz). Durch seinen hohen Gehalt an essentiellen Aminosäuren und weiteren biochemisch wirksamen Inhaltsstoffen wird er in der fernöstlichen Heilkunde sehr geschätzt. Sein Verzehr fördert die Verdauung und nicht nur seine blutzuckersenkenden Eigenschaften machen ihn zu einem wertvollen Vitalpilz.
Der Schopf-Tintling bildet mit seinen im Boden befindlichen Pilzhyphen Fangorgane aus, mit denen er winzige Fadenwürmer (Nematoden) fangen kann. Die Fadenwürmer werden vom Pilz mit einem Giftstoff gelähmt, vom Myzelium umwachsen und innerhalb von wenigen Tagen als Nahrungsquelle verdaut.
Aus dem Schopf-Tintling kann man auch Tinte zum Schreiben herstellen.