So erkennst du den Tatarischen Meerkohl:
- zur Blütezeit Kugelbusch von bis zu 1 m Durchmesser
- weiße Blütenblätter
- graugrüne, gelappte Blätter
- kahle, derbe Blätter
Beschreibung
Der Tatarische Meerkohl ist im blühenden Zustand eine unverkennbare Pflanze. Mit ihrem kugeligen, reich verzweigten Wuchs von bis zu einem Meter Höhe und Durchmesser ist sie auf den Trockenrasen nicht zu übersehen. Im Mai und Juni steht sie in voller Blüte und wirkt wie eine große, weiße Kugel. Von weitem sehen diese Flächen dann aus, als stünden Schafe darauf. Die vielen, kleinen Blüten bestehen – wie für Kreuzblütler typisch – aus vier Blütenblättern. Die Blätter von vor allem älteren Pflanzen sind sehr kräftig, gelappt und können 50 cm Länge und darüber erreichen. Nach der Keimung wächst die Pflanze sechs bis sieben Jahre lang, ohne zu blühen. Die Blätter welken zwar im Herbst ab, sie treibt aber im darauf folgenden Frühjahr erneut aus. Erst nach sechs bis sieben Jahren kommt die Pflanze zur Blüte und stirbt danach ab.
Verbreitung
In Österreich existiert nur ein einziger Standort im Naturschutzgebiet „Zeiserlberg“ bei Ottenthal im Weinviertel.
Tatarischer Meerkohl © Stefan.lefnaer at German Wikipedia, Crambe tataria 1, CC BY-SA 3.0 DE
Lebensraum
Bei dem Vorkommen bei Ottenthal handelt es sich um einen sehr artenreichen Lösstrockenrasen. Der sehr steile, nach Südwesten ausgerichtete Hang ist im Oberhang relativ steil und wird zum Hangfuß hin deutlich flacher.
Gefährdung
Alleine die Tatsache, dass diese Pflanze lediglich auf einem einzigen und nur rund 2,5 ha großen Areal vorkommt, macht sie besonders anfällig für negative Einflüsse. Der Tatarische Meerkohl benötigt überwiegend gehölzfreie Flächen. Aus diesem Grund finden alljährlich Pflegemaßnahmen statt, bei denen die aufkommenden Sträucher entfernt und die wüchsigen Bereiche im Unterhang beweidet werden.
Besonderheiten
Das Vorkommen bei Ottenthal wurde erst 1902 entdeckt. Aufgrund der Besonderheit dieses Standortes pachtete bereits 1910 die Zoologisch-botanische Gesellschaft Wien zwei Parzellen und legte damit den Grundstein für die letztendliche Ausweisung als Naturschutzgebiet.
Tatarischer Meerkohl im Naturschutzgebiet Zeiserlberg bei Ottenthal © Stefan.lefnaer at German Wikipedia, Crambe tataria 3, CC BY-SA 3.0 DE