So erkennst du den Veilchenblauen Wurzelhals-Schnellkäfer:
- schlanker, länglicher Körperbau
- Flügeldecken schwarz mit Blauschimmer
- entlang der Flügel verläuft eine deutliche, erhabene Naht
Beschreibung
Dieser Käfer mit dem etwas sperrigen Namen ist eine der Top-Raritäten in der heimischen Fauna. Man findet ihn ausgesprochen selten. Nachdem sich die Larven über mehrere Jahre im Mulm hohler Laubbäume entwickelt haben, erscheinen die erwachsenen Käfer meist im Mai und Juni im Freien. Sie sind aufgrund ihrer Körpergröße von zirka einem Zentimeter nicht leicht zu entdecken. Der lang gestreckte, schlanke Körperbau entspricht generell dem der meisten Schnellkäfer. Die Flügeldecken sind zwar schwarz, haben jedoch einen bläulichen Schimmer, dem der Käfer auch seinen Namen zu verdanken hat. Zudem zieht sich wie ein Wulst eine längliche Naht entlang der Flügeldecken.
Verbreitung
Aufgrund seiner extremen Seltenheit sowie der versteckten Lebensweise im Inneren von Bäumen ist über seine Verbreitung in Österreich nur sehr wenig bekannt. Die bislang sechs dokumentierten Vorkommen liegen in Wien, Niederösterreich und Tirol.
Lebensraum
Von zentraler Bedeutung sind sehr stark dimensionierte Laubbäume. Diese müssen im Inneren und hier vor allem im unteren Stammbereich eine bereits stark zersetzte Mulmschicht (= zersetztes Holz) aufweisen.
Gefährdung
Sehr dicke und alte Bäume sind großflächig verschwunden und nur noch in kleinen Urwaldreservaten oder alte Parkanlagen zu finden. Wirtschaftswälder, die den überwiegenden Anteil am heimischen Wald darstellen, bieten dieser anspruchsvollen Käferart keinen Lebensraum. Dementsprechend selten und gefährdet sind daher auch die Vorkommen des Veilchenblauen Wurzelhals-Schnellkäfers. Nicht umsonst zählt er europaweit zu den stark gefährdeten Urwald-Reliktarten. Auch innerhalb der EU zählt er zu den Arten von gemeinschaftlicher Bedeutung, für den spezielle Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.
Besonderheiten
Der Name „Schnellkäfer“ bezieht sich auf die Fähigkeit, mittels eines Sprungapparates auf der Unterseite des Brustteiles davon zu schnellen. Sie können sich damit entweder aus einer Rückenlage befreien oder vor Fressfeinden flüchten. Zu hören ist dabei ein typisches Klick-Geräusch.