Österreichs Wintervögel sind gezählt: Die Kohlmeise bleibt weiter voran, der Erlenzeisig holt stark auf.
Anfang Jänner haben BirdLife und Vogelfreunde aus ganz Österreich wieder die heimischen Wintervögel gezählt. Die Kohlmeise ließ sich vom ersten Platz auch heuer nicht verdrängen! Damit ist sie im siebten „Stunde der Wintervögel“-Jahr einmal mehr der häufigste Vogel an unseren Futterhäuschen. Aber – die Konkurrenz schläft nicht: Der Erlenzeisig rückt um 19 Positionen, auf Platz 10, vor.
So viele Wintervögel wie in diesem Jahr haben die Vogelfans noch nie gezählt – 243.449: Das sind 46 % mehr als im Mittel der Vorjahre. „Mit diesem Rekord an gezählten Vögeln hätten wir bei dem relativ warmen Wetter noch kurz vor Beginn der Zählung nicht gerechnet“, sagt Flora Bittermann. Sie leitet die Datenauswertung der Vogelzählung bei BirdLife Österreich und führt die Rekordsumme zum einen auf den neujährlichen Kälteeinbruch, aber vor allem auf den Einflug der Erlenzeisige zurück. Der grünlich-gelbe „Winterflüchter“ brütet zwar auch in Österreich, hat aber generell keine fixen Zugrouten und bleibt dort, wo er genug Nahrung findet. Die 7.000 zusätzlichen Individuen sind unter anderem Invasionsvögel aus Skandinavien.
Auf den Plätzen zwei bis sieben gibt es im Großen und Ganzen keine Änderungen: Haus- vor Feldsperling, Amsel, Blaumeise, Buch- und Grünfink. Letzterer ist nach mehreren schwachen Populations-Jahren offenbar wieder im Aufwärtstrend. Im Vormarsch ist auch der auf Platz 8 vorgerückte Stieglitz, „Vogel des Jahres 2016“.
Und wer war bei den Menschen am fleißigsten? Die Steirer, gefolgt von den Nieder- und Oberösterreichern. Ausgelassen haben heuer die Tiroler. Sie können sich im nächsten Jahr besonders anstrengen: Vom 5. bis 8. Jänner schlägt 2017 wieder die „Stunde der Wintervögel“.
Autorin: Daniela Illich