Chia-Samen aus Mexiko, Açai-Beeren aus Brasilien und Quinoa aus Peru. Gibt es gar kein heimisches Superfood? Denn bei dieser Einkaufsliste könnte meinen, um als Superfood durchgehen zu können, muss man einen schwer auszusprechenden Namen tragen und von möglichst weit her kommen. Doch mit diesen Lebensmitteln landet tatsächlich nicht nur Superfood auf unseren Tellern, sondern durch die weite Reise auch etliches CO2 in der Atmosphäre. Das muss nicht sein, denken wir von Blühendes Österreich und zeigen dir mit heimischen Superfood g'sunde Alternativen aus der Region.
Je exotischer, desto wirkungsvoller?
Stimmt natürlich nicht. Das Europäische Informationszentrum für Lebensmittel (EUFIC) bezeichnet nämlich alle Lebensmittel, insbesondere Obst und Gemüse, die aufgrund ihres Nährstoffgehaltes einen höheren gesundheitlichen Nutzen als andere Nahrungsmittel haben, als Superfood. Es geht also konkret um den besonders hohen Gehalt an Mineralien, Vitaminen, Ballaststoffen, Antioxidantien oder sekundären Pflanzenstoffen, den diese Lebensmittel in sich tragen.
Anlässlich des Welternährungstages möchte Blühendes Österreich einige regionale oder zumindest europäische Alternativen in Erinnerung rufen, die den exotischen Superfoods in nichts nachstehen – außer vielleicht in ihrer CO2-Bilanz.
Heimisches Superfood: Bocksdorn & Schwarze Johannisbeere
Eines der exotischen Superfoods aus dem Himalaya lässt sich problemlos auch bei uns anbauen: Wer einen Garten hat, setzt dort einen Bocksdorn-Strauch ein und erntet zwischen August und Oktober die bei uns als Wolfsbeeren bekannten Goji-Beeren einfach selbst. Der April ist übrigens ein guter Monat zum Setzen.
Das in den roten Beeren in hoher Konzentration enthaltene Vitamin C ist aber ebenso in der heimischen Hagebutte oder im Sanddorn enthalten. Im Sommer sind Schwarze Johannisbeeren die ideale Alternative. Sie enthalten noch mehr Vitamin C als Goji-Beeren, haben dabei aber einen geringeren Energiegehalt.
Spargelkohl aka Brokkoli & BroccoLeaf
Zugegeben, Kreuzblütler wie Brokkoli haben nicht den aufregendsten Ruf. Dabei ist er eines der kalorienärmsten Lebensmittel und liefert gleichzeitig eine Fülle an wertvollen Inhaltsstoffen: neben vielen Vitaminen stecken die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen in ihm. Die enthaltenen Senföle, die den Brokkoli vor Schädlingen schützen, wirken beim Menschen außerdem entzündungshemmend und können das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken.
Mit Brokkoli kann man also nichts falsch machen – außer, du wirfst Strunk und Blätter weg! Brokkoli wird auch Spargelkohl genannt, da sein Strunk geschmacklich an Spargel erinnert. Auch die Blätter des Brokkoli sind eine wertvolle Nährstoffquelle und in Amerika als „BroccoLeaf“ schon länger beliebt. Sie schmecken ähnlich wie Kohl und sind reich an Vitaminen, Kalium, Calcium und Eisen. Ab in den Salat damit! Heimischer Broccoli ist von Juni bis Oktober erhältlich.
Einfach blau machen: Heidelbeeren
Neben vielen gesunden Inhaltsstoffen wie etwa Vitamin C und E, Eisen und Zink, enthält die Heidelbeere außerdem die Pflanzenstoffe Anthocyane. Sie sorgen für die blaue Farbe, sind starke Antioxidantien und damit gut gegen freie Radikale – also hilfreich zur Vorbeugung von Falten und angeblich auch Krebs. In anderen Beeren wie Himbeeren oder Erdbeeren sind diese Radikalfänger zwar auch enthalten, im Superfood Heidelbeere ist die Konzentration an antioxidativen Stoffen aber etwa doppelt so hoch – vorausgesetzt es handelt sich um eine wilde Heidelbeere. Am besten Sie machen sich also zwischen Juli und September selbst auf die Suche in den österreichischen Bergen, Wäldern und Mooren.
Nahrhafte Kraftpakete: Kürbiskerne & Co.
Nicht nur etwas für die älteren Herren! Zur Vorbeugung von Prostatakrebs schon länger bekannt, dürfen sich auch Kürbiskerne zu den heimischen Superfoods zählen. Sie liefern viele Mineralstoffe wie
- Zink,
- Magnesium,
- Kalzium
- und Eisen.
- Außerdem enthalten die Kerne Vitamin E, A, C und Vitamin D sowie die Vitamine B1, B2 und B6.
Sie sollen die Zellalterung verlangsamen, senken den Cholesterinspiegel und beugen Herz- und Kreislauferkrankungen vor. Auch Sonnenblumenkerne und Nüsse wie etwa Mandeln oder Walnüsse sind sehr gesunde Energielieferanten für Zwischendurch.
Klein, aber Oho: Leinsamen
Besonders Chia-Samen sind dafür bekannt, reich an Omega-3-Fettsäuren zu sein. Dabei stehen die kleinen braunen Leinsamen dem Importprodukt aus Südamerika in dieser Hinsicht um nichts nach. Sie liefern außerdem reichlich Eiweiß und Ballaststoffe und fallen im Müsli geschmacklich kaum auf. Geschrotet sind sie noch wirksamer, allerdings weniger lange haltbar.
...Ab in die Superfood Küche
Starte gleich in der Früh mit mehr Energie in den Tag. Wir haben ein SUUUPER Rezept mit einer Portion heimisches Superfood für dich zusammengestellt.
Autorin: Julia Kropik