Der Mensch ist die größte Bedrohung für den Igel. Und gleichzeitig seine größte Chance, denn der Igel liebt naturnah gestaltete Gärten.
Er ist ein Freund der Dämmerung und der Nacht, der Igel. Dann begibt er sich auf die Jagd. Und gerade dann ist er auch schwer zu erkennen, wenn er etwa die Straße kreuzt. So gehört der Igel zu jenen tierischen Unfallopfern in Österreich bei denen am häufigsten "Tod durch Auto" am Totenschein stehen würde.
Der Igel steht in Österreich auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere. Es ist der (autofahrende) Mensch, der die größte Gefahr für das kleine Stacheltier darstellt. Nicht seine natürlichen Feinde, der Uhu, die Eule oder der Dachs. Gleichzeitig ist es der mähende, der rodende Mensch, der dafür sorgt, dass der natürliche Lebensraum des Igels schwindet. Brachland mit hohen Rasenflächen, Hecken, Büschen und Gehölz wäre eine ideale Heimstatt für das Tier. Nachdem sich aber die natürliche, die wilde Landschaft vermehrt in eine gepflegte Kulturlandschaft verwandelt, zieht sich der Igel in diese zurück – und findet sein Heil in den heimischen Gärten. Einmal angesiedelt, verlässt er seinen Lebensraum nicht mehr.
Dem Igel ein Zuhause geben
Sehen umsichtige Gärtnerinnen und Gärtner also ab von Dünger und Schneckenkorn, von Rattenfallen und Giftködern, von elektrischen Zäunen und steilwandigen Schwimmteichen sowie von herumliegendem Müll, kleinmaschigen Obstnetzen oder zu unvorsichtig verbrannten Gartenabfällen, dann werden sie zu Igel-Lebensrettern.
Der Igel liebt naturnah gestaltete Gärten – mit einheimischen Sträuchern und Hochstauden, mit Steinmauern, hohen Wiesen, kleinen Teichen und Kletterhilfen. Er findet Unterschlupf in Wurzelwerken, Trockenmauern, oder Komposthaufen – entweder für den Schlaf untertags, oder im Winter. Seinen Winterschlaf hält er von Oktober bis Mai. Da zehrt er von seinen Fettpolstern, die er sich zuvor angefressen hat – Regenwürmer, Raupen, Schnecken, Käfer oder Eier und Jungvögel sind seine Leibspeise. Sinkt sein Gewicht im Winter jedoch unter ein halbes Kilo, verhungert der arme Kerl. Wer einen Gartenigel hat und ihm über den Winter helfen will, füttert ihn mit Igeltrockenfutter (vermischt mit Katzenfutter) oder regelmäßig befüllten Wasserstellen wie Vogeltränken oder Blumenuntersetzern.
Autorin: Maria Schoiswohl