In Europa stehen alle Fledermäuse unter Schutz und bis auf wenige Ausnahmen finden sich auch die heimischen Arten zur Gänze auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Österreichs. In den vergangenen fünfzig Jahren kam es zu dramatischen Bestandseinbrüchen der Fledermauspopulationen, die in erster Linie auf Einsätze von Insektiziden in der Landwirtschaft und teilweise direkte Tötung zurückzuführen sind. Heute sind die Fledermausarten zusätzlich durch Quartierverlust gefährdet - das trifft baumbewohnende wie gebäudebewohnende Arten gleichermaßen.
Wichtige Hilfe für heimische Fledermäuse
Aufgrund ihrer komplexen Lebensweise mit zeitlich und räumlich getrennten Lebensräumen sind Fledermäuse sehr gefährdet. Fällt nur ein Teillebensraum aus, kann dies zu gravierenden Veränderungen im Bestand einer Region bis hin zum Aussterben ganzer Populationen führen.
Im Wald sind Fledermäuse wie das Braune Langohr auf alte Baumbestände mit Hohlräume und Spalten angewiesen. Leider werden oft jedoch genau diese Bäume aus unseren Wäldern entfernt und die Fledermäuse finden keine geeigneten Bäume mehr, in denen sie ihre Jungen aufziehen können.
„Fledermäuse gehören durch Quartier- und Lebensraumverlust zu den bedrohtesten Tiergruppen. Durch Schaffung von neuen Habitaten und Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedürfnisse der Fledermäuse können wir diesen wunderbaren Tieren helfen“, so Oliver Gebhardt, Projektleiter Natur- und Artenschutz bei der Naturschutzjugend Steiermark sowie Länderkoordinator Steiermark der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und –forschung in Österreich (KFFÖ).
Jetzt spenden und Fledermäuse retten
Die Naturschutzjugend Steiermark hat gezielte Maßnahmen entwickelt, um dem Braunen Langohr und anderen Fledermausarten zu helfen:
- Um der Wohnungsnot im Wald direkt entgegenzuwirken, werden mit unterschiedlichen Fledermauskästen oder anderen Ersatzstrukturen wieder bessere Quartierangebote geschaffen.
- In spannenden abendlichen Exkursionen - sogenannten „Bat-Nights“ - lernen die Teilnehmer:innen die fliegenden Kobolde der Nacht besser kennen und als Nützlinge schätzen.
- Da alle Fledermäuse Insekten fressen, soll ein bunter „Fledermausgarten“ angelegt werden. Dazu verwendet man Pflanzen, die nachts ihren Duft verströmen oder auf andere Art und Weise nachtaktive Insekten anlocken und somit Fledermäusen einen gedeckten Tisch bereiten.
- Mit der Pflanzung artenreicher Hecken aus heimischen Sträuchern kann das Nahrungsangebot für Fledermäuse weiter verbessert werden und ihnen die Orientierung bei nächtlichen Jagdflügen erleichtern.
Wie kannst du den Fledermäusen helfen?
Die Naturschutzjugend Steiermark hat mit Unterstützung von Blühendes Österreich eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Mit deiner Spende können so neue Quartiere geschaffen und das Nahrungsangebot für die Fledermäuse verbessert werden.
Spenden kannst du:
- deine gesammelten Ös über die Initiative Gutes tun der Jö card
- Beträge ab 15 Euro über die Crowdfunding Plattform der BAWAG
Deine Unterstützung trägt dazu bei, neue Lebensräume für Fledermäuse zu schaffen und die Bevölkerung über die Bedürfnisse der "lautlosen Jäger der Nacht" aufzuklären!