Eidechsen und Blindschleichen, Wild- und Mauerbienen, Käfer und Asseln – sie lieben es trocken und warm. Mit Trockensteinmauern oder Steinhaufen geben wir ihnen im eigenen Garten ein Zuhause.
Sie sonnen sich gerne auf warmen Steinen und verkriechen sich – wird es zu heiß – in kühlen Spalten. Sie hängen ihre Mörtelnester an Steine oder finden dazwischen Unterschlupf. Die Rede ist von Eidechsen, Mauerbienen, Hummeln und Co. Aufgrund ihrer Vorlieben ist eine Trockensteinmauer für diese Tiere der ideale Lebensraum im eigenen Garten. Wie das geht, verrät Blühendes Österreich.
Um eine Trockensteinmauer anzulegen braucht man – möglichst landschaftstypische – Steine unterschiedlicher Größe, Kies und Sand für die Drainageschicht hinter der Mauer, sowie eine Hangfläche mit einer Neigung von 10 bis 20 Grad, um daran die Steinmauer aufzuziehen. Die Mauer ist an der Basis dicker, das Fundament bilden große Steine auf die man dann die kleineren legt. Die Mauertiefe sollte ganz generell mindestens ein Drittel der Mauerhöhe haben, damit alles stabil bleibt. Zudem ist es wichtig, dass die Vorderkante der Mauer nicht senkrecht ist, sondern sich leicht nach hinten anlehnt. Ab einer Mauerhöhe von eineinhalb Meter ist es empfehlenswert, mit Fachleuten zu arbeiten.
Ist der Standort festgelegt, ebenso Länge und Höhe, gräbt man zuerst einen kleinen Graben, in den Kies und Sand kommen. So kann das Regenwasser gut abrinnen und man vermeidet Frostschäden. Die Drainageschicht hinter der Mauer baut man dann zeitgleich mit der Steinmauer auf. Man schichtet die Steine versetzt bis zur gewünschten Höhe so übereinander, dass kein Stein wackelt. Zum Abschluss kann man auf die Mauerkrone große Platten legen.
Pflanzen siedeln sich an
Trockensteinmauern sind nicht nur schmucker Lebensraum für vielerlei Tiere und Pflanzen – sie eignen sich im Garten auch als Stütze für Gartenwege oder Terrassen. Die Pflanzen siedeln sich meist ganz natürlich in einer solchen Mauer an. Möchte man nachhelfen, rät die Umweltberatung Wien, in Hohlräume oder auf die Mauerkrone Hauswurz, Zimbelkraut, Mauerpfeffer oder Feldthymian zu setzen.
Wer keinen Platz für eine Trockensteinmauer hat, kann den Tieren mit einem Haufen aus Steinen, Ästen oder Totholz unterschiedlicher Größe Lebensraum bieten. Dafür einfach an einem sonnigen Platz kleine Steine auf große legen und mit Holzstücken und Ästen (Herbstschnitt eignet sich besonders gut) bedecken.
Hier finden Sie weitere Tipps zu Gestaltung von Lebensräumen für Wassertiere und Insekten.
Autorin: Maria Schoiswohl