In diesem Jahr fiel die Herbst-Tagundnachtgleiche nach astronomischer Definition (wieder einmal) auf den 23. September. Zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang lagen exakt 12 Stunden. Meteorologisch gesehen ist seit dem 1. September Herbst.
Im aktuellen Artikel erfährst du, was das für Mensch, Tier und Natur bedeutet. Denn der Herbst bringt immer auch Veränderungen mit sich. Aber auch die goldene Jahreszeit selbst unterliegt einem Wandel – dem Klimawandel.
Die Tage werden rasant kürzer. Nie verändert sich die Länge des Tages so schnell wie um die Herbst- und Frühlings-Tagundnachtgleiche.
Je näher am Pol, desto größer der tägliche Unterschied. Für die Natur bedeutet das: Rückzug. Die Blätter auf den Bäumen verfärben sich und damit kündigt sich das Ende der Vegetationsperiode an.
„Der Zenit der Sonne hat den Äquator überquert – die Sonne wandert von der Nordhalbkugel auf die Südhalbkugel.“
Klimawandel: Der Herbst lässt auf sich warten
In den letzten Jahren waren die Auswirkungen und typischen Merkmale des Herbstes immer später zu spüren.
Auch wenn der Klimawandel die Übergangsjahreszeiten Herbst und Frühling sicher nicht verschwinden lässt – in den mittleren und höheren Breiten wird es sie immer geben, denn sie sind durch den Verlauf des Sonnenstandes angegeben – hat die Veränderung des Klimas trotzdem spürbare Auswirkungen.
Langen phänologischen (Forschung wiederkehrender Ereignisse eines Jahres) Beobachtungen zufolge, traten in Europa und Nordamerika seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Laubverfärbung und der Laubfall immer später im Jahr ein. Die Vegetationsperiode verlängerte sich um bis zu zwei Wochen.
Apropos Laubfall: Wusstest du, dass sich die Erde deshalb im Herbst schneller dreht, weil nun das leuchtend rote, gelbe oder bräunlich-welke Laub zur Erde segelt? Hier erfährst du, was es damit auf sich hat.
Frühling, Sommer und Herbst setzten früher ein. Der Winter wird kürzer und wärmer.
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Insekten retten mit heimischen Hecken: Der Herbst ist die beste Zeit, um heimische Sträucher, Hecken und Bäume zu pflanzen. Blühendes Österreich schnürt artenreiche Heckenpakete zum kleinen Preis. Mehr erfahren.
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Laue Herbstnächte und ihre rauen Folgen
Eine längere Vegetationsperiode hat ihre Folgen: Für Insekten bedeutet es zum Beispiel, dass sie länger fliegen – und mehrere Generationen hervorbringen können. Einige besonders robuste Schmetterlingsarten flattern sogar noch im November durch die frostige Luft. Wie du all den anderen Gauklern unter die Flügel greifst, um sie gut durch den Winter zu bringen, erfährst du hier.
Und während die BäuerInnen ihre Kühe und Schafe von Almen und Weiden treiben, brauchen auch unsere stacheligen Freunde Unterstützung: Gefährdete Igel freuen sich auf der Suche nach einem Winterquartier über deine Hilfe. Denn der Klimawandel und damit eine Verlängerung der warmen Jahreszeit setzt auch ihnen zu: Sie paaren sich noch in den lauen Oktobernächten. Das bedeutet, dass der Nachwuchs erst im November oder Dezember auf die Welt kommt – und keine Zeit bleibt, sich Winterspeck anzufressen. Eine verlorene Generation also.
Tischlein deck’ dich: Kürbis, Kohl & Co.
Es bleibt aber nicht nur länger mild, es wird auch früher im Jahr wieder warm. Durch den früheren Frühlingsbeginn kann Obst früher geerntet werden – und muss somit auch länger gelagert werden.
Wie du möglichst lange etwas von deinen süßen Äpfeln, Birnen & Co. hast, erfährst du hier. Welches Saisongemüse und Obst uns gerade besonders schmeckt, liest du in diesem Artikel. Aber auch essbare Beeren und Heilkräuter sind jetzt reif und helfen, um fit zu bleiben.