Neue Rekorde bei der größten Schmetterlingsvolkszählung: Bereits zum fünften Mal riefen Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 im Sommer 2021 zur Citizen Science Aktion „Zeig‘ her deinen Schmetterlingsgarten“ auf.

Von 2. bis 25. Juli beteiligten sich 1.851 Freiwillige und meldeten unglaubliche 21.362 Schmetterlinge in der kostenlosen App „Schmetterlinge Österreichs“. Im Vorjahr waren es 1.418 TeilnehmerInnen, die 15.591 Schmetterlingsmomente hochgeladen haben.

Welcher Schmetterling hat heuer die Flügelspitze vorne? Welches Bundesland führt das große Gaukeln an?

Großes Ochsenauge auch heuer wieder häufigster Schmetterling im Garten 

Mit 1.538 Meldungen flatterte das Große Ochsenauge wie schon im Vorjahr auf den ersten Platz. 2019 und 2018 war diese Art an zweiter Stelle. Dicht gefolgt flog das Tagpfauenauge 1.460 Mal bei der heurigen Gartenzählung vor eine Kameralinse und damit auf Platz zwei. 

2020 schaffte es das Tagpfauenauge „nur“ auf Platz vier. Die drittstärkste Tagfalterart in Österreichs Gärten ist mit 888 Meldungen der Kaisermantel, der heuer durch das Tagpfauenauge vom Silberstockerl verdrängt wurde.

Die Top 10 der häufigsten Schmetterlingsarten in Österreichs Gärten 2021 sind:

  1. Großes Ochsenauge
  2. Tagpfauenauge
  3. Kaisermantel
  4. Segelfalter
  5. Zitronenfalter
  6. Schornsteinfeger
  7. Hauhechel-Bläuling
  8. Admiral
  9. Kleiner Fuchs
  10. Rostfarbiger Dickkopffalter
Schmetterlingsapp-Teilnehmerin Anna Rußwurm meldete aus ihrem Garten in Rabenstein, Niederösterreich, die meisten Schmetterlinge. Auf dem Foto zu sehen mit dem Kokon einer Grasglucke.

Schmetterlingsreichster Garten in Niederösterreich, artenreichste Oase erstmals in Tirol

Der Garten mit den meist gemeldeten Schmetterlingen ist von Anna Rußwurm aus Rabenstein in Niederösterreich.

Sie hat 562 Glücksmomente in die App hochgeladen. In ihrem terrassenförmig angelegten Schmetterlingsparadies blüht, duftet und summt es im Sommer, wo man auch hinschaut. „Viele unserer zweibeinigen Gäste finden unseren Garten einfach nur wild”, erzählt Anna Rußwurm bei einem Lokalaugenschein des Naturgartens,

„aber bei mir darf alles blühen und gedeihen.“

Madame Butterfly, wie Frau Rußwurm auch genannt wird, zeigt auf ihren himmelblau blühenden Chicorée und die zwei Meter hohe Fenchelpflanze. Keinen Zutritt in ihren Garten hingegen haben Thujen, jegliche Giftspritzerei oder Rasenmäherroboter.

Angie Opitz aus Tirol hat den Garten mit dem vielfältigsten Flattern. Stolze 53 unterschiedliche Tag- und Nachtfalterarten konnte sie in ihrem Schmetterlingseldorado nachweisen.

Eine zweifache Premiere, denn noch nie wurden österreichweit so viele Arten in einem Garten gemeldet und noch nie war Tirol auf Platz eins der artenreichsten Gärten Österreichs. 

Bundesländervergleich: Niederösterreich (Anzahl) und Steiermark (Artenvielfalt) haben die Fühler vorn

Im Bundesländerranking hat Niederösterreich mit 5.755 gemeldeten Tagfaltern wie schon im Vorjahr die Fühler vorn. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen Oberösterreich (3.165 Meldungen), Steiermark (2.605 Meldungen), Kärnten (1.688 Meldungen) und Wien (1.130 Meldungen). 

Die höchste Artenvielfalt weist heuer erstmals mit 77 gemeldeten Tagfalterarten die Steiermark auf, dicht gefolgt vom Vorjahressieger Niederösterreich mit 74 Arten.

Es folgen die Bundesländer Kärnten (69), Tirol (64) und Oberösterreich (56). Eine Auswertung für jedes Bundesland ist im Report zur Garten-Schmetterlingszählung enthalten.

 

Raritäten und wissenschaftliche Highlights 

Bei der heurigen Gartenzählung wurde eine ganze Anzahl an laut Roter Liste in Österreich stark gefährdeten Schmetterlingen übermittelt. So wurde zum Beispiel der Karst-Weißling 76 Mal beobachtet und gemeldet. „Die deutliche Arealausweitung in Österreich setzt sich auch 2021 weiter fort. Dieser Falter konnte während der Gartenzählung in allen Bundesländern mit Ausnahme des Burgenlandes beobachtet werden“, freut sich DI Dr. Helmut Höttinger, Schmetterlingsexperte und wissenschaftlicher Betreuer der App.

Weitere naturschutzfachlich interessante Schmetterlinge, die über die Schmetterlingsapp gemeldet und verifiziert wurden, sind u.a. der Blauschwarze Eisvogel mit einer Meldung aus Tradigist in Niederösterreich und der Randring-Perlmutterfalter, von dem ebenfalls nur ein Exemplar in der Steiermark beobachtet wurde.

Auch bei den Nachtfaltern gelangen bemerkenswerte Funde, so zum Beispiel von einem Eichenschwärmer in Bad Sauerbrunn im Burgenland, einer stark gefährdeten Art, oder einer Bitterkraut-Sonneneule, die – ebenfalls stark gefährdet – in Wiener Neustadt, Niederösterreich, entdeckt und fotografiert wurde.

Die heimischen Gärten und ihre Rolle bei der Rettung der Schmetterlinge

Die beflügelten Schönheiten sind nicht nur eine Augenweide, sie sind auch wichtige Bestäuber. Schmetterlinge sind jedoch laut Roter Liste österreichweit erheblich gefährdet. Rund 50 Prozent aller heimischen Tagfalter gelten als bedroht, einige der wichtigen Bestäuber sind bereits aus unseren Gärten verschwunden.  

Aus diesem Grund führen Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 jedes Jahr die große Daten-Erhebung in Österreichs Gärten durch – ein wichtiger Beitrag für die Schmetterlingsforschung!

„Jede neue Schmetterlings-Zählung wartet mit immer mehr TeilnehmerInnen auf und das freut uns wirklich sehr. Die Bedeutung der privaten Gärten zum Schutz von Schmetterlingen, Bienen und Co. ist nicht zu unterschätzen. Es kann gar nicht oft genug betont werden, wie wichtig diese Bestäuber für unsere Landwirtschaft und unsere Ernährung sind“,

betont Agnes Zauner, Geschäftsführerin GLOBAL 2000.

Tausende Freiwillige für Österreichs Schmetterlinge

Die Citizen Science-App „Schmetterlinge Österreichs“ von Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 gehört mit rund 50.000 Downloads und über einer halben Million bisher gemeldeten Schmetterlingen zu den erfolgreichsten Naturbeobachtungs-Apps im deutschsprachigen Raum.

 „Der Erfolg der App bleibt ungebrochen und wir konnten mithilfe der vielen freiwilligen Citizen Scientists im heurigen Sommer sogar die 500.000ste Schmetterlingsmeldung erreichen. Ein starkes Zeichen dafür, dass das Bewusstsein in Österreich für die Bedeutung unserer Insektenvielfalt weiter zunimmt. Jedes Foto und jede Meldung sind ein sinnvoller Beitrag für die Wissenschaft“,

erklärt Ronald Würflinger, Geschäftsführer von Blühendes Österreich.

Termine 2022 für die Schmetterlings-Lobby:

Zählung der Aurorafalter (1. März bis 31. Juli 2022) sowie Schmetterlingszählung in Österreichs Gärten (1. Juli bis 24. Juli 2022)

Die ausführliche Auswertung der Schmetterlingserhebung in Österreichs Gärten 2021 inklusive Bundesländerauswertung steht auf www.schmetterlingsapp.at zum Download zur Verfügung.

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„Wie kann ich in die Imkerei einsteigen?“, lautet eine häufig gestellte Frage an die Projektbetreuerinnen. Interessierte an der Imkerei können ohne Vorkenntnisse einen 8-stündigen Grundkurs besuchen und sich selbst ein Bild machen, ob Sie für die Betreuung von Bienenvölkern geeignet sind. In diesem theoretischen Teil der Grundausbildung bekommt der/die ImkerneueinsteigerIn einen Einblick zu den Themenbereichen persönliche Eignung, Anschaffung von Imkereibedarf, Völkerführung im Jahreskreislauf, Leben der Biene, Bienenprodukte, gesetzliche Bestimmungen und vieles mehr, in einfacher Form vermittelt. 

 

Als Online-Seminar am Di und Mi, 05.11 und 06.11.2024 jeweils von 18 - 21.30

Lehrmaterial beim Grundkurs

Eine eigens für ImkeranfängerInnen erstellte, ca. 100-seitige und jährlich aktualisierte Unterlage dient als Nachschlagewerk und umfasst alle behandelten Themen aus Grund- und Praxisschulungen sowie Preistabellen für imkerliche Gerätschaften, zahlreiche Bilder, Skizzen und nützliche Adressen verschiedenster Betriebe und Verbände. Zu den Lehrmaterialien zählt auch die 2015 erschienene Doppel-DVD „Ein Bienenjahr - Ein Imkerjahr“, die an die Teilnehmer der Grundschulung ausgeteilt wird.

Oft steht der Eigenbedarf im Vordergrund. Wer die Vielfalt und den Nutzen unserer Bienenprodukte kennt, wird sie ein Leben lang zu schätzen wissen. Der nachhaltige Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen gewinnt immer mehr an Bedeutung – die Imkerei kann dazu einen Beitrag leisten. Ob es sich um das selbst abgefüllte Höniggläschen, die herrlich duftenden Adventkerzen oder die eigens kreierte Propoliscreme in der Hausapotheke handelt, all diese Rohstoffe haben sich schon unsere Vorfahren zu Nutze gemacht. Die Tendenz zum Selbstversorger greift nun auch im urbanen Lebensraum immer mehr um sich und das freut nicht nur den Direktvermarkter, sondern auch all jene, die Regionalität und Tradition „groß“ schreiben.

Wer um eine fachliche Fortbildung bemüht ist, kann sich in sechs möglichen Praxisschulungen (jeweils 4-stündig) weiterbilden. Ein kompetentes Referententeam, bestehend aus vielen namhaften ImkermeisterInnen und Vortragenden, betreut insgesamt 13 Kursstandorte in Niederösterreich an denen diese Themen angeboten werden:

P1- Praxisgrundlagen; P2- Erweiterungsschritte im Bienenvolk; P3- Schwarmverhinderung und Jungvolkbildung; P4- Honigernte; P5- Varroabehandlung und P6- Herbstrevision;

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